20. September 2022

Ist diese Epoxidbeschichtung lösungsmittelfrei?

Es gibt viele verschiedene Arten von Epoxidbeschichtungen auf dem Markt. Sie unterscheiden sich stark in der Anwendung, aber die chemische Reaktion bei der Aushärtung, die hinter diesen Beschichtungsarten steht, läuft alle auf dasselbe hinaus: eine Reaktion eines epoxidfunktionellen Harzes mit einem amin- oder amidfunktionellen Härter. Aber wo genau liegt der Unterschied zwischen lösungsmittelbasierten, lösungsmittelfreien und wasserbasierten Beschichtungen? Wir erklären...

Grob gesagt, gibt es drei Arten von Epoxidsystemen:

  • Lösemittelbasiert
  • Lösungsmittelfrei
  • Auf Wasserbasis (wasserverdünnbar)

Trotz der 3 unterschiedlichen Bezeichnungen können alle drei Produkte Lösungsmittel enthalten. Auch die lösungsmittelfreien und wasserbasierten Produkte. Der Unterschied liegt in der Art des Lösemittels und darin, ob dieses Lösemittel als flüchtige organische Verbindung (VOC) gezählt werden sollte.

Heutzutage wird ein Lösungsmittel als VOC gezählt, wenn sein Siedepunkt unter 250°C. Darüber spricht man von SVOC (semi volatile organic compounds). Diese haben einen höheren Siedepunkt als 250°C und sind oft nicht wahrnehmbar, da sie keinen charakteristischen Lösungsmittelgeruch haben.

Epoxidharz auf Lösungsmittelbasis
Der Begriff sagt natürlich schon alles. Das Epoxidharz enthält in der Tat eine spürbare Menge an flüchtigen organischen Verbindungen. Noch bevor das Produkt aushärtet, muss dieses Lösungsmittel verdampfen. Die Funktion des Lösungsmittels besteht darin, das Produkt sehr flüssig (dünn) zu machen, und zwar so dünn, dass es sich auch gut spritzen lässt. Dies ist bei spritzbarem Epoxidharz für Boote oder andere industrielle Anwendungen noch häufig der Fall. Einige handelsübliche Bodenbeschichtungen enthalten auch eine auffallend geringe Menge an VOCs.

Lösemittelfreies Epoxid
Lösemittelfreies Epoxidharz hat einen sehr großen Anteil am Markt, insbesondere im Bereich der Bodenbeläge. Das Epoxidharz selbst hat die Funktion eines aushärtenden Harzes, besitzt aber auch die Fähigkeit, sich aufzulösen, so dass es sich gut und problemlos verarbeiten lässt. Dennoch enthält dieses Produkt häufig Reaktivverdünner, und viele handelsübliche Produkte enthalten auch
Benzylalkohol(siehe Sicherheitsdatenblatt). Seltsamerweise wird Benzylalkohol trotz seines Siedepunkts von 205 °C oft nicht zu den flüchtigen organischen Verbindungen gezählt. In Wirklichkeit verdampft oder migriert dieser Stoff jedoch langsam von der ausgehärteten Oberfläche. Eine lösungsmittelfreie Epoxidbeschichtung ist also in vielen Fällen gar nicht lösungsmittelfrei.

Epoxidharz auf Wasserbasis
Die letzte Kategorie betrifft Epoxidharz auf Wasserbasis. Bei dieser Art von Produkten verdünnt das Wasser das Produkt und verleiht ihm seine Fließeigenschaften. Nachdem das Wasser verdunstet ist, kann der Aushärtungsprozess richtig beginnen. Außerdem enthalten viele der auf dem Markt befindlichen Epoxidharzprodukte auf Wasserbasis noch eine bestimmte Menge an VOC oder sVOC. Dies wird oft als Co-Lösungsmittel bezeichnet. Diese werden immer noch verwendet, damit das Epoxidharz richtig fließen und die richtige Verdichtung erreichen kann. Wir empfehlen immer einen genauen Blick in das Sicherheitsdatenblatt, um herauszufinden, ob das Produkt tatsächlich lösungsmittelfrei ist. Häufig finden sich noch Stoffe wie Methoxypropanol, Diacetonalkohol oder 2-Butoxyethanol.

EPX-Epoxid von Pol Coatings B.V.
Es ist gut zu wissen, dass unsere EPX-Epoxidprodukte auf Wasserbasis keine Co-Lösungsmittel und keinen Benzylalkohol enthalten. Darüber hinaus wurden unsere Epoxidprodukte 30 Tage lang nach der Anwendung auf Emissionen getestet. Diese Tests ergaben eine optimale Luftqualität, so dass wir unsere Produkte als emissionsfrei gemäß der Norm EN 16516 bezeichnen können.

 

Geschrieben von: Polcoatings

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